Leadership-Testverfahren prüft digitale Kompetenzen
Foto: iStock.com

Im digitalen Zeitalter stehen die Führungskräfte von Unternehmen vor teils ganz neuen Herausforderungen. Also benötigen sie zum Teil auch andere Kompetenzen als ihre Kollegen in der Vergangenheit, um ihre Funktion professionell wahrzunehmen.

Das haben viele Unternehmen erkannt. Deshalb fragen sie sich zum Beispiel bei der Personalauswahl oft: Verfügen unsere Kandidaten für Führungspositionen über die nötigen Eigenschaften und persönlichen Merkmale, um in der digitalen Welt – kurz-, mittel- und langfristig – als Führungskräfte erfolgreich zu agieren? Vor dieser Frage stehen die Unternehmen zum Beispiel, wenn sie aus einer Vielzahl von Kandidaten diejenigen herausfiltern möchten, die das Potenzial haben, um eine Führungskraft zu werden. Dann benötigen sie ein valides Instrument, um ihre Auswahlentscheidung auf ein solides Fundament zu stellen

Ähnlich verhält es sich, wenn Unternehmen aus Potenzialträgern reife Führungskräfte und echte „Leader“, entwickeln möchten. Auch dann benötigen sie ein Instrument, das transparent macht, über welche der im digitalen Zeitalter benötigten Fähigkeiten und Eigenschaften die Kandidaten bereits verfügen und welche diese noch entwickeln sollten, um die gewünschte Wirkung zu entfalten.

Deshalb hat das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter, das Alpha Intelligence Leadership-Competence Testverfahren (AILT) entwickelt. Das mehrdimensionale Kompetenz- und Potenzialanalyse-Verfahren basiert auf dem Alpha Intelligence Leadership-Competence-Modell. Dieses geht davon aus, dass die Unternehmen und ihre Führungskräfte im digitalen Zeitalter häufig vor Herausforderungen stehen, die mit dem tradierten Führungsverständnis nicht zu bewältigen sind. Nötig sind ganze neue Führungskompetenzen und -leitbilder.

Hierauf aufbauend definiert das Alpha Intelligence Leadership Competence Modell drei Kompetenzbereiche (Leadership-Paradigmen), die eine alpha-intelligente Führungskraft kennzeichnen – also eine Führungskraft, die die Anforderungen an Führung in der digitalen Welt erfüllt:

  • die Alpha-Persönlichkeit: Dieses Paradigma beschreibt die Persönlichkeitsmerkmale einer alpha-intelligenten Führungskraft (Persönlichkeitsintelligenz).
  • Alpha-Beziehungen: Dieses Paradigma umfasst die wesentlichen Fähigkeiten, um Beziehungen und Netzwerke empathisch und intelligent zu gestalten (Beziehungsintelligenz).
  • Alpha-Digitalität (alpha digitality): Dieses Paradigma beschreibt die digitalen Kompetenzen einer alpha-intelligenten Führungskraft (Digitalintelligenz).

Diesen drei Paradigmen sind in dem Kompetenzmodell jeweils mehrere Führungsleitbilder nebst den mit ihnen verbundenen Kompetenzen zugeordnet. Inwieweit diese im digitalen Zeitalter benötigten Fähigkeiten und Eigenschaften bei den getesteten Personen bereits vorhanden sind oder entwickelbar sind, das wird dann im Alpha Intelligence Leadership-Competence Testverfahren ermittelt.

Zu Beginn dieses mehrdimensionalen Testverfahrens wird mit dem beauftragenden Unternehmen zunächst ein Anforderungsprofil erstellt, das beschreibt, in welcher Ausprägung die einzelnen Leitbilder bei dessen Führungskräften vorhanden sein müssen. Danach wird ermittelt, inwieweit sich die Kompetenzen sowie Potenziale der getesteten Personen innerhalb des definierten Korridors befinden.

Die Potenzial- & Kompetenzeinschätzung basiert auf folgenden drei Diagnosemethoden:

  1. Methode: Testverfahren – Die allgemeine objektivierbare Basis liefert ein online-basiertes Testverfahren, das die Führungsleitbilder in Bezug zum Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP) setzt.
  2. Methode: Simulation – Der Teilnehmer löst eine mit dem Unternehmen abgestimmte Aufgabe und präsentiert diese vor einem Experten-Gremium.
  3. Methode: Interview – Der Kandidat nimmt an einem mehrstündigen Management-Audit teil, in dem er mit realen Fragestellungen und Problematiken der Alpha Intelligence-Competence konfrontiert wird.

Die Kombination dieser drei Verfahren gewährleistet laut Marco Leist, der den Kompetenzbereich Produktentwicklung und Diagnostik beim IFIDZ leitet, dass „weder eine rein subjektive Einschätzung des Kandidaten aufgrund des Interviews, noch eine abstrakt analytische Einschätzung aufgrund des Testverfahrens erfolgt“. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit „hoch, dass das Ergebnis der Realität und somit der alpha-intelligenten Eignung der Führungskraft entspricht“.

Darum ist es für Unternehmen sehr attraktiv, das AILT-Testverfahren im Rahmen ihrer Führungskräfteauswahl und -entwicklung einzusetzen, betont die IFIDZ-Leiterin Barbara Liebermeister, „denn mit ihm stellen sie ihre Personalentscheidungen auf ein solides Fundament stellen“. Dasselbe gilt für die Entwicklungsmaßnahmen, die sie hieraus ableiten.